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Genetische Studie über Migräne identifiziert neue Risikofaktoren 

In der bisher grössten genetischen Studie über Migräne identifizierten Forscher über 120 Genbereiche, die mit dem Migräne-Risiko in Verbindung stehen. Bisher waren 86 davon unbekannt.

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Im Rahmen der bislang grössten genomweiten Zuordnungsstudie (GWAS) wurden im menschlichen Genom mehr als 120 Regionen identifiziert, die mit dem Migräne-Risiko in Verbindung stehen. Darunter auch neue Regionen mit Genen, die Zielstrukturen für kürzlich entwickelte migränespezifische Medikamente kodieren. Die Ergebnisse der Meta-Analyse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift «Nature Genetics» veröffentlicht.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Obwohl ein grosser Teil der Weltbevölkerung von Migräne betroffen ist, sind die genetischen Grundlagen der Krankheit noch weitgehend unbekannt. Um weitere Einblicke in spezifische Migräne-Risikogene zu erhalten, führten Forscher des International Headache Genetics Consortium eine GWAS mit 102 084 Migränpatienten und 771 257 Kontrollpersonen durch.

Das Team identifizierte 123 Loci (Orte im Genom), von denen 86 bisher unbekannt waren. «Diese Loci bieten die Möglichkeit, gemeinsame und unterschiedliche genetische Komponenten bei den beiden wichtigsten Migräne-Subtypen zu untersuchen: Migräne mit Aura und Migräne ohne Aura», schreiben die Forscher um Matti Pirinen, PhD, ausserordentlicher Professor für Statistik an der Universität Helsinki, Finnland.

Die Stratifizierung der Risikoloci unter Verwendung von etwa 29 670 Fällen mit Informationen zum Subtyp ergab 3 Risikovarianten, die spezifisch für Migräne mit Aura zu sein schienen, 2, die spezifisch für Migräne ohne Aura zu sein schienen, und 9, die das Risiko für Migräne unabhängig vom Subtyp erhöhten, so die Studie.

Ziele für Migränemedikamente

«Ein besonders interessantes Ergebnis unserer GWAS war die Identifizierung von Risikoloci, die Gene enthalten, die Ziele für migränespezifische therapeutische Massnahmen kodieren», schreiben Pirinen und Kollegen.

Einer der neu identifizierten Risikoloci enthielt die CALCA- und CALCB-Gene, die für das CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) kodieren. «CGRP-verwandte monoklonale Antikörper haben sich bei der präventiven Behandlung von Migräne als erfolgreich erwiesen und werden als wichtiger Durchbruch bei migränespezifischen Behandlungen angesehen», schreiben die Forscher.

Eine weitere Risikoregion enthielt das HTR1F-Gen, das für den Serotonin-5-HT1F-Rezeptor kodiert. Dieser Rezeptor ist die Zielstruktur der neuen Medikamentenklasse der selektiven 5-HT1F-Rezeptor-Agonisten mit Lasmiditan als ihrem erstem Vertreter.

Neurovaskuläre Erkrankung

«Unsere Daten stützen das Konzept, dass Migräne sowohl durch neuronale als auch durch vaskuläre genetische Faktoren verursacht wird. Sie untermauern die These, dass es sich bei Migräne tatsächlich um eine neurovaskuläre Erkrankung handelt», schlussfolgerten die Forscher.

Referenz
Hautakangas H, Winsvold BS, Pirinen M, et al. Genome-wide analysis of 102,084 migraine cases identifies 123 risk loci and subtype-specific risk alleles. Nat Genet. 2022:54;152-160.


Bild: AdobeStock/gopixa

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