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Unerreichte Ziele in der Therapie und Prophylaxe von Migräne 

Welche Behandlungslücken und -bedürfnisse bestehen bei Migränepatienten? Und was kann getan werden, um die Bedingungen und Aussichten für Migränepatienten zu verbessern?

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Patienten mit episodischer Migräne, die schlecht auf die Akutbehandlung ansprechen, haben ein erhöhtes Risiko, eine chronische Migräne zu entwickeln. Das Risiko, innerhalb eines Jahres eine chronische Migräne zu entwickeln, ist bei Patienten mit einer «sehr schlechten Ansprechbarkeit» dreimal so hoch wie bei Patienten, die eine «maximale Behandlungseffizienz» aufweisen (1).

Unerreichte Ziele in der Migränetherapie

In folgenden Bereichen bleiben die Wünsche an eine Migränetherapie bislang unerreicht:

  • Unzureichende Linderung der Migräne:
    Bis zu 56 % der 8233 Befragten der American Migraine Prevalence and Prevention Study (2) gaben an, dass ihre Migräne durch die Behandlung nicht ausreichend gelindert wird.

  • Nebenwirkungen der Medikamente:
    43 % von 37 250 Patienten, die in einer Cochrane-Studie über orale Triptane (3) untersucht wurden, berichteten über Nebenwirkungen ihrer Medikamente.

  • Wiederauftreten der Migräne innerhalb von 24 Stunden:
    Bei 17 bis 40 % der Patienten, je nach verwendetem Triptan, nimmt die Migräne nach anfänglicher Linderung innerhalb von 24 Stunden wieder Fahrt auf (4).

  • Kardiovaskuläre Kontraindikationen:
    Für die vielen gefässverengenden Akutmedikamente gegen Migräne bestehen kardiovaskuläre Kontraindikationen. Sie sind für viele Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen deshalb nicht geeignet. (5)

  • Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch:
    Kopfschmerz infolge eines zu häufigen Gebrauchs von Kopfschmerzmitteln ist ein Nachteil vieler verschreibungspflichtiger und rezeptfreier Akuttherapien (6)

Lücken in der präventiven Versorgung

Eine präventive Massnahme sollte für Migränepatienten in Betracht gezogen werden, die an fünf oder mehr Tagen pro Monat an Kopfschmerzen leiden. Dies geht aus der Stellungnahme der Schweizer Kopfschmerz-Therapiekommission hervor (7).

Eine Auswertung der tatsächlichen Verwendung von oralen Präventivmitteln durch die Teilnehmer der webbasierten Umfrage Chronic Migraine Epidemiology and Outcomes (CaMEO) Study ergab (8), dass von den 16’789 Teilnehmern der CaMEO-Studie 39 % vier oder mehr Kopfschmerztage im Monat erlebten und somit für eine präventive Therapie in Frage kämen. Von diesen 6579 für eine prophylaktische Behandlung in Frage kommenden Befragten

  • hatten 80,2 % noch nie eine präventive Behandlung in Anspruch genommen, wobei 64,7 % dieser Befragten über mittelschwere bis schwere kopfschmerzbedingte Behinderungen berichteten,

  • nahmen weniger als 10% eine orale präventive Therapie ein.

  • Unter denjenigen, die überhaupt ein Medikament zur Prophylaxe einnahmen, brachen 50,8% die Einnahme ab, wobei die Abbrüche hauptsächlich auf Sicherheits-, Verträglichkeits- und Wirksamkeitsbedenken zurückzuführen waren (8).



Referenzen
1. Lipton RB, et al. Ineffective acute treatment of episodic migraine is associated with new-onset chronic migraine. Neurology. 2015;84:688–95.
2. Lipton RB, et al. Predicting inadequate response to acute migraine medication: Results from the American Migraine Prevalence and Prevention (AMPP) Study. Headache 2016;56:1635–48.
3. Derry CJ, et al. Sumatriptan (oral route of administration) for acute migraine attacks in adults. Cochrane Database of Systematic Reviews. 2012;doi.org/10.1002/14651858.CD008615.pub2.
4. Geraud G, et al. Migraine headache recurrence: relationship to clinical, pharmacological, and pharmacokinetic properties of triptans. Headache 2003;43:376–88.
5. Buse DC, et al. Cardiovascular events, conditions, and procedures among people with episodic migraine in the us population: results from the American Migraine Prevalence and Prevention (AMPP) Study. Headache 2017;57:31–44.
6. Schwedt TJ, et al. Factors associated with acute medication overuse in people with migraine: results from the 2017 migraine in America symptoms and treatment (MAST) study. Headache. 2018;19:38. doi.org/10.1186/s10194-018-0865-z.
7. https://www.headache.ch/download/Content_attachments/FileBaseDoc/SKG_Therapieempfehlungen_2018_DE_15_WEB.pdf
8. Nahas SJ, et al. Characterizing preventive treatment gaps in migraine: Results from the CaMEO Study. Poster presented at virtual AAN, 17–22 April 2021, abstract no 1514 in Neurology. 2021;96(15 Supplement).

Bild: AdobeStock/fizkes

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