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Migräne beeinträchtigt das gesamte Leben 

In einer Studie äusserten sich Migränepatienten über die Auswirkungen ihrer Migräne auf das tägliche Leben. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Entwicklung von Therapien beitragen, die das berücksichtigen, was Betroffenen am wichtigsten ist.

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Im Rahmen der Early Career Award Lecture auf dem jährlichen Wissenschaftstreffen der Amerikanischen Kopfschmerzgesellschaft (American Headache Society's Annual Scientific Meeting, #AHSAM21) präsentierte Dr. Rebecca Wells von Wake Forest Baptist Health die Ergebnisse einer qualitativen Studie über die Auswirkungen der Migräne auf verschiedene Bereiche des täglichen Lebens. Obwohl die meisten Teilnehmer mit akuten und/oder prophylaktischen Medikamenten behandelt wurden, gaben 90 % der Teilnehmer an, dass sich die Migräne negativ auf das gesamte Leben auswirkt, 50 % geben eine Beeinträchtigung ihrer emotionalen Gesundheit an. Migräne hat negative Auswirkungen auf das gesamte Leben, die kognitive und emotionale Gesundheit, die Arbeit, die Familie und das soziale Leben und trägt zu Isolation, Frustration, Schuldgefühlen, Angst, Vermeidungsverhalten und Stigmatisierung bei. Ein besseres Verständnis der tiefgreifenden Belastungen durch diese Krankheit und darüber, was den Patienten am wichtigsten ist, trägt zur Entwicklung von wirksameren und gezielteren Therapien bei.

Aussagen von Migränepatienten

In einer innovativen Forschungsarbeit von Dr. Wells und Kollegen wurden die erheblichen Auswirkungen der Migräne auf das Leben der Patienten erfasst, indem die Aussagen der Patienten in persönlichen Interviews mit den Teilnehmern von Interventionsstudien (N=81) aufgezeichnet wurden.(1) Folgendes sind die Hauptaussagen:

  • «Bei Migräne hat man das Gefühl, mit einer Last auf den Schultern herumzulaufen.»

Migräne wirkt sich auf alle Aspekte des täglichen Lebens aus. Es kristallisierten sich sechs Hauptthemen zu den Auswirkungen der Migräne heraus:

  • allgemeine negative Auswirkungen auf das gesamte Leben
  • Auswirkung auf die emotionale Gesundheit
  • Auswirkung auf die kognitive Funktion
  • Auswirkungen auf bestimmte Lebensbereiche (Arbeit/Beruf, Familie, Soziales)
  • Angst und Vermeidung und
  • Stigmatisierung der Migräne.

Die Betroffenen berichteten, wie Migräne ihr Leben kontrolliert, erschwert und während der Anfälle zu Behinderungen führt. Einige Studienteilnehmer erlebte dabei einen Mangel an Kontrolle, während andere versuchten, trotz Migräne durchzuhalten.

  • «Migräne beeinträchtigt meine Fähigkeit, die Dinge zu tun, die ich tun möchte.»
  • Migräne fordert einen emotionalen Tribut
  • «Migräne ruiniert die Zeit mit der Familie und gibt mir Schuldgefühle.»

Die emotionale Gesundheit war bei 50 % der Teilnehmer beeinträchtigt; neben Depressionen und Angstzuständen äusserte sich dies in Isolation, Frustration/Angst, Schuldgefühlen, Stimmungsschwankungen/Reizbarkeit und einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Ein Migräneanfall ist nicht nur äusserst schwächend. Die Angst vor der Migräneattacke führt häufig auch zu Erwartungsangst, Schmerzüberempfindlichkeit, Vermeidungsverhalten, Isolation und Hoffnungslosigkeit.

  • «Bei Migräne hat man das Gefühl, dass niemand einen versteht, und das kann einen manchmal emotional niederdrücken.»
  • Migräne reduziert die kognitive Funktion
  • «Migräne macht mir viel Angst, weil ich nicht weiss, wann ich sie haben werde.»

Die kognitiven Funktionen wurden durch Konzentrations- und Kommunikationsschwierigkeiten beeinträchtigt. Konzentrationsschwierigkeiten, Kommunikationsschwierigkeiten und Reizbarkeit sind behindernde Symptome, die über die Schmerzen und die typischen Migränesymptome (z. B. Photophobie, Phonophobie, Übelkeit, Erbrechen) hinaus die Funktionalität beeinträchtigen. Die Migräne beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit im Alltag sowohl in der Krankheits- als auch in der Zwischenphase und wirkt sich sowohl auf Beziehungen (Familie, Gesellschaft, Arbeit) als auch auf die beruflichen Perspektiven aus.

  • «Migräneanfälle beeinträchtigen meine Produktivität und meine Fähigkeit, meine Ziele zu erreichen.»

Dr. Wells fasst zusammen, dass man die Auswirkungen der Migräne am besten versteht, wenn man den Patienten zuhört. Von den Patienten selbst zu lernen, wird Ärzten und Forschern helfen, das gezielt und effektiv zu behandeln, was für Migränepatienten am wichtigsten ist.

Foto: AdobeStock/Maridav

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