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Migräne-Mythen, die wir gerne hinter uns lassen möchten

Gibt es eine Krankheit, um die sich mehr Mythen drehen als um Migräne? Wenn Sie mit dieser unberechenbaren Krankheit leben, sind Sie wahrscheinlich auf der Suche nach Behandlungsplänen, um die Auswirkungen der Migräne auf Ihr Leben zu begrenzen.
Um Ihnen zu helfen, Wahrheit von Dichtung zu trennen, finden Sie hier die Informationen, die Sie brauchen, um mit einigen populären Migräne-Mythen aufzuräumen. 

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Mythos Nr. 1: Migräne ist meine Schuld
Falsch: Migräne ist nicht Ihre Schuld. Migräne liegt höchstwahrscheinlich in den Genen. Wenn Sie ein wenig nachforschen, werden Sie in Ihrem Familienstammbaum wahrscheinlich eine oder mehrere Personen finden die, der ebenfalls an Migräne leiden. Die Veranlagung zur Migräne können Sie nicht beeinflussen. Manchmal – doch längst nicht immer – können bestimmte Faktoren zur Auslösung einer Migräneattacke beitragen, die Sie vielleicht beeinflussen können. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass Migräneattacken nicht etwas sind, was Sie sich selbst verschuldet haben.

Mythos Nr. 2: Stress ist die Hauptursache für Migräne
Falsch: Sicherlich hat Stress seinen Anteil bei der der Auslösung von Migräneattacken. Allerdings sind Migräneauslöser Person zu Person sehr unterschiedlich. Zu den häufigsten Auslösern gehören ausgelassene Mahlzeiten, unregelmässiger Schlaf, Stress, unregelmässiger Koffeinkonsum, unregelmässige Bewegung, Höhenunterschiede, extreme Temperaturen und die Menstruation. Während die Ursache der Migräne erblich bedingt ist, besteht die allgemeine Empfehlung für Menschen mit Migräne darin, Auslöser so konsequent wie möglich zu vermeiden.

Stress ist bei weitem nicht der bedeutendste Auslöser für eine Migräneattacke. Wahrscheinlich ist die Umwelt einer der wichtigsten Faktoren, die eine Migräneattacke auslösen. So zum Beispiel das Wetter. Der Zusammenhang zwischen Unwettern und Migräne ist so stark, dass einige Migräniker sich als «menschliches Barometer» zu bezeichnen. In unseren Nasenneben- und Stirnhöhlen befindet sich Luft, die sich im Gleichgewicht mit dem atmosphärischen Druck befindet. Wenn sich dieser atmosphärische Druck verändert, führt die Differenz zu einer veränderten Wahrnehmung, was bei entsprechend veranlagten Personen eine Migräneattacke auslösen kann.

Mythos Nr. 3: Schokolade ist ein bekannter Auslöser
Widerlegt: Anstatt ein Auslöser zu sein, zeigen Studien, dass Schokolade während der Vorwarnphase einer Migräneattacke tatsächlich ein Verlangen nach Nahrung sein kann. Mit anderen Worten: Das Verlangen nach Schokolade ist nicht die Ursache der Migräne, sondern ein Signal für den beginnenden Anfall.
Die gute Nachricht für Schokoladenliebhaber sind die zahlreichen Daten, die darauf hindeuten, dass der Konsum von dunkler Schokolade wichtige positive entzündungshemmende, antioxidative, kardiovaskuläre und metabolische Effekte hat (1).

Mythos Nr. 4: Die meisten Migräneanfälle gehen nach einer Behandlung mit einem rezeptfreien Medikament wieder weg
Falsch: Wenn dieser Mythos nur wahr wäre! Freiverkäufliche Migräne-Medikamente wirken bei einigen, aber viele Migränegeplagte finden keine Linderung durch diese Produkte.
Bei häufigen Attacken verschreibt Ihr Arzt möglicherweise Migräne-spezifische Akuttherapien wie ein Triptan. Viele Migränepatienten kennen nur zu gut, wie es ist, wenn ein schwerer Anfall nicht auf rezeptfreie Migränemedikamente anspricht und einen Besuch in der Notaufnahme notwendig wird. Eine Dehydratation durch Übelkeit bzw. Erbrechen muss unter Umständen mit einer intravenösen Flüssigkeitszufuhr behandelt werden.

Mythos Nr. 5: Ein spezieller Diätplan kann Migräne heilen
Falsch: Nicht jede migränegeplagte Person reagiert auf bestimmte Lebensmittel mit einer Migräne-Attacke. Studien zeigen, dass zu grosse Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten problematischer sind als bestimmte Lebensmittel.
Es gibt mehrere vermeintliche Migräne-Diäten, aber unzureichende wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Da die Migräne eine genetische Grundlage hat, können auch Diäten keine Heilung bringen. Manche Menschen stellen jedoch fest, dass sie ihre Anfälle besser in den Griff bekommen, wenn sie auf Ihre Ernährung achten.

Mythos Nr. 6: Alle Migräneanfälle kommen mit Kopfschmerzen
Falsch: Nicht alle Migränearten sind gleich. Einige Migränetypen werden typischerweise nicht von Kopfschmerzen begleitet, wie z. B.:
- Die Migräne mit typischer Aura ohne Kopfschmerzen. Sie wird manchmal als «stille Migräne» bezeichnet
- Die abdominale Migräne äussert sich mit Übelkeit und Erbrechen.
- Die vestibuläre Migräne äussert sich (zunächst) nur als Schwindel und Benommenheit ohne Kopfschmerzen
Es ist wichtig, mit einem Arzt über jedes dieser Symptome zu sprechen, weil unter Umständen weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssen, um andere, gefährliche Ursachen auszuschliessen.

Die Schlussfolgerung
Wenn Sie mit diesem halben Dutzend Mythen über Migräne aufräumen, können Sie und Ihr behandelnder Arzt einen effektiven und faktenbasierten Plan aufstellen, wie sie Attacken bewältigen und Ihre Lebensqualität verbessern können. Das Ausräumen von Mythen ist ein wichtiger Teil der Aufklärung, und Wissen ist ein wichtiger Aspekt jedes Migräne-Managements.

Welche Migräne-Mythen würden Sie gerne aus der Welt schaffen?
Schreiben Sie uns auf info@migraineaction,ch.

1. Montagna MT, Diella G, Triggiano F, Caponio GR, De Giglio O, Caggiano G, Di Ciaula A, Portincasa P. Chocolate, “Food of the Gods”: History, Science, and Human Health. Int J Environ Res Public Health. 2019 Dec 6;16(24):4960

Bild: AdobeStock/Wolfilser

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