Kopfwehtelefon
061 423 10 80
jeden DI-DO von 9-12 Uhr
Kopfwehbriefkasten
info@migraineaction.ch
rund um die Uhr erreichbar
Kids Hotline
061 423 10 80
jeden DI-DO von 12-13 Uhr

Sinusvenenthrombose: Achtung Notfall!

Neu aufgetretene heftige Kopfschmerzen, dazu Übelkeit und Sehstörungen: Hinter diesen Zeichen kann sich ein Blutgerinnsel in bestimmten Hirnvenen und damit ein Notfall verbergen. Besonders gefährdet sind Frauen, die die Pille nehmen.

AdobeStock 328260433 FreepikCompany

Bei der Sinusvenenthrombose handelt es sich um eine bestimmte Form eines Hirnschlags, der aber nichts mit alten und verkalkten Blutgefässen zu tun hat und häufig bei jungen Menschen und Kindern trifft. Die Sinusvenenthrombose ist ein Blutgerinnsel in bestimmten Hirnvenen. Das Gerinnsel behindert den regionalen Blutabfluss und kann zu einem erhöhtem Hirndruck und zum Untergang von Nervenzellen führen. Es handelt sich deshalb um einen Notfall.

Frauen sind besonders gefährdet

Risikofaktoren sind u.a. hormonelle Veränderungen wie z.B. die Pille oder starke hormonelle Veränderungen wie nach einer Geburt. Frauen zwischen 30 und 50 Jahren tragen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein etwa dreifach erhöhtes -CVST-Risiko, und vielfach ereignet sich die Thrombose in der ersten Zeit nach der Geburt. Bei etwa 10 % der Patientinnen bleibt die hormonelle Verhütung der einzige erkennbare Auslöser. Häufig besteht zusätzlich auch eine angeborene und bis anhin unentdeckte Blutgerinnungsstörung.

Woran erkennt man den Notfall?

Sinusvenenthrombosen sind nicht einfach zu erkennen. Das erste Symptom ist in mehr als 70 % der Fälle der Kopfschmerz, der nicht selten das einzige Zeichen bleibt. Der Kopfschmerz ist ungewohnt heftig und tritt auf einen Schlag ein. Man spricht deshalb auch von «Donnerschlagkopfschmerz». Neuartiger, heftiger Kopfschmerz ist ein Alarmsignal, dass auf eine gefährliche Ursache hindeuten kann. Die Sinusvenenthrombose kann sich aber auch wie eine Migräne mit Aura äussern. Zusätzlich kommt es häufig zu Übelkeit und Erbrechen und zu Bewusstseinsstörungen wie Psychosen. Etwa 30 bis 40 % der Patienten erleiden epileptische Anfälle.

Ins Spital mit Stroke Unit

Jeder Patient mit klinischem Verdacht auf eine Sinusvenenthrombose muss unverzüglich mit bildgebenden Verfahren wie einem CT oder MRT untersucht werden. Um eine klinische Verschlechterung und Komplikationen rechtzeitig zu erkennen, sollten Patienten Sinusvenenthrombosen auf einer «Stroke Unit» behandelt werden. Das sind spezielle Abteilungen innerhalb eines Spitals, die sich auf die Behandlung von Hirnschlägen spezialisiert haben.


Adaptiert nach dem Beitrag «Verdacht auf Sinusvenenthrombose – sofort ins MRT!» aus der Medical Tribune

Weimar C. Fortschr Neurol Psychiatr 2021; 89: 182-194; DOI: 10.1055/a-1323-1563

Bild: AdobeStock/FreepikCompany



Newsletter abonnieren

Bei Interesse können Sie sich für unseren Newsletter anmelden. So bleiben Sie auf dem Laufenden.

Newsletter abonnieren

Spenden

Ihre Spende hilft, dass wir diese so nötigen Dienstleistungen auch in Zukunft weiterhin kostenlos anbieten können.

Spenden
logo-migraineaction-klein.png

Kopfschmerzen? Migräne?
Sie sind nicht mehr allein.

Migraine Action
Oberwilerstrasse 48
CH-4103 Bottmingen

info@migraineaction.ch