Die FINESSE-Studie zeigt, dass Fremanezumab bei Migränepatienten nach Umstellung von anderen CGRP-Antikörpern wirksam ist. Im Praxisalltag profitieren viele Betroffene von einer deutlichen und anhaltenden Reduktion der Migränetage, der Behinderung und des Medikamentenverbrauchs.
Von den 166 untersuchten Patienten erreichten 62 Personen (37,3%) eine Reduzierung der monatlichen Migränetage (MMD) um mindestens 50% während der ersten sechs Monate nach Beginn der Behandlung mit Fremanezumab. Die Wirksamkeit zeigte sich sowohl bei episodischer Migräne (EM), wo 37 von 86 Patienten (43,0%) ansprachen, als auch bei chronischer Migräne (CM) mit 25 von 80 Patienten (31,3%).
Die Langzeitdaten der Studie bestätigen die anhaltende Wirksamkeit der Therapie. Die durchschnittlichen Veränderungen der monatlichen Migränetage gegenüber dem Ausgangswert von 13,0 ± 6,3 Tagen (n = 168) betrugen nach 6 Monaten -6,0 ± 5,9 Tage (n = 128), nach 12 Monaten -6,0 ± 5,0 Tage (n = 93) und nach 24 Monaten -6,7 ± 5,6 Tage (n = 66).
Verbesserung der Lebensqualität und Reduzierung des Medikamentenverbrauchs
Die Studie untersuchte neben der reinen Häufigkeit der Migräneattacken auch die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten. Der MIDAS-Wert, der die migränebedingte Beeinträchtigung misst, sank von anfänglich 73,9 ± 57,3 (n = 86) deutlich um 26,2 ± 39,2 Punkte nach 6 Monaten (n = 53), um 34,3 ± 48,4 Punkte nach 12 Monaten (n = 30) und um 21,7 ± 46,6 Punkte nach 24 Monaten (n = 18).
Auch bei der Messung der kopfschmerzbedingten Beeinträchtigung mittels HIT-6-Score zeigten sich positive Veränderungen. Der Score reduzierte sich von einem Ausgangswert von 66,0 ± 4,8 (n = 98) um 6,7 ± 7,2 Punkte nach 6 Monaten (n = 59), um 5,0 ± 7,7 Punkte nach 12 Monaten (n = 30) und um 4,5 ± 7,1 Punkte nach 24 Monaten (n = 22).
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Behandlung war die Verringerung des akuten Medikamentengebrauchs. Die Tage mit akutem Medikamentengebrauch reduzierten sich gegenüber dem Ausgangswert von 9,5 ± 5,2 Tagen (n = 168) um 4,2 ± 4,9 Tage nach 6 Monaten (n = 128), um 4,4 ± 4,5 Tage nach 12 Monaten (n = 93) und um 4,5 ± 4,7 Tage nach 24 Monaten (n = 66).
Fazit: Fremanezumab als wirksame Alternative bei unzureichendem Therapieerfolg
Die Autoren der Studie kommen zu dem eindeutigen Schluss, dass ein Wechsel zu Fremanezumab eine nachhaltige und wirksame Behandlungsoption für Patienten darstellt, bei denen andere CGRP-mAbs nicht ausreichend wirksam sind oder schlecht vertragen werden. Die Langzeitdaten über 24 Monate unterstreichen die Zuverlässigkeit dieser Therapieoption für Migränepatienten, die von einer anderen Behandlung wechseln müssen.
Referenz
Straube A, Brössner G, Gaul C et al. Real-World Long-Term Effectiveness of Fremanezumab in Patients With Migraine Who Switched From Another mAb Targeting the CGRP Pathway – Subgroup Analysis of the FINESSE Full Analysis. Neurology 2025; 104 (7) (suppl 1): P10-12.009
Bild: Adobe Stock/brizmaker
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