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Gehirn-Synchronisation: Ein ungelöstes Phänomen der Neurowissenschaft 

Wissenschaftler stellten fest, dass die Hirnaktivität zweier Personen während sozialer Interaktionen synchron verlaufen kann. Gesten, Blickkontakt und körperliche Nähe scheinen dabei entscheidende Faktoren zu sein.  

AdobeStock 557559279 wellphoto mit ANN Logo

Bekannt ist, dass sich neuronale Aktivität an äussere Reize wie Klangmuster anpassen kann – messbar durch Elektroenzephalogramme (EEG). Aktuelle Forschung legt nun nahe, dass diese Synchronisation auch zwischen Menschen auftritt: Bei gemeinsamen Handlungen passen sich ihre Gehirnwellen einander an. Um dies zu untersuchen, analysieren Teams die Hirnströme von Probanden parallel während identischer Aufgaben.

Realität vs. Labor

Micah Murray, Neurowissenschaftler am Universitätsspital Waadt, betont im Gespräch mit RTS: «Forschung im Labor ist stark kontrolliert, doch das spiegelt nicht wider, wie wir im Alltag lernen. Die Schlüsselfrage ist: Wie werden Informationen in natürlichen sozialen Kontexten übertragen?»

Rätsel der Kommunikation

Trotz nachgewiesener Synchronisation bleiben die Mechanismen unklar. Murray verdeutlicht: «Ist es direkte Kommunikation zwischen Gehirnen oder ein externer Reiz wie ein gemeinsamer Herzschlag, der als «Dirigent» wirkt? Experimente zeigen: Stören wir die Interaktion, verändert sich die Synchronisation – aber der genaue Auslöser ist noch unbekannt.»

Rolle äusserer Impulse

Am Beispiel eines Orchesters erklärt Murray: «Ein sichtbarer Dirigentenstab synchronisiert alle Musiker. Doch gibt es auch unsichtbare Signale zwischen den Gehirnen? Könnte jemand, der den gemeinsamen Reiz nicht wahrnimmt, trotzdem über die Reaktionen eines anderen synchronisiert werden?»

Emotionen und Berührung

Erste Studien lassen vermuten, dass es individuelle Unterschiede in der Fähigkeit zur Synchronisation geben könnte. So sind beispielsweise Tänzerinnen, Tänzer oder Sportlerinnen besonders gut darin, sich mit anderen abzustimmen, vermutlich weil sie eine hohe Sensibilität für ihre Umgebung entwickelt haben. Umgekehrt wurde beobachtet, dass Menschen mit einer geringeren Sensibilität weniger Synchronisation mit anderen zeigen.

Besonders deutlich wird dies bei Untersuchungen mit Müttern und ihren Säuglingen: Je mehr Interaktionen und Berührungen zwischen Mutter und Kind stattfanden, desto stärker synchronisierten sich ihre Gehirne. Das legt nahe, dass Berührung eine wichtige Rolle dabei spielt, diese Synchronisation zu unterstützen. Ob dabei auch emotionale Bindungen oder die individuelle Sensibilität entscheidend sind, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt, wie Murray betont.

Quelle:
Arditë Shabani & Antoine Schaub. Gehirn-Synchronisation: ein neues Rätsel der Neurowissenschaften. https://www.srf.ch/news/dialog/forschung-gehirn-synchronisation-ein-neues-raetsel-der-neurowissenschaften?xing_share=news

Bild: Adobe Stock/modifiziert nach anton novik

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