Glutamat und Histamin sind natürliche Stoffe mit wichtigen Funktionen im Körper. Bei empfindlichen Personen können sie jedoch Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Hautsymptome auslösen – besonders, wenn sie gemeinsam wirken.
Im Folgenden hat die Redaktion der Migraine Action eine kleine Übersicht zusammengestellt:
1. Gemeinsame Auswirkungen auf das Nervensystem
• Glutamat ist der wichtigste erregende Neurotransmitter im Gehirn. In hohen Mengen kann es bei empfindlichen Personen zu Kopfschmerzen und Symptomen wie Druckgefühl im Kopf, Hautkribbeln oder Hitzegefühl führen.
• Histamin wirkt im zentralen Nervensystem als Botenstoff für Wachheit und Appetitregulation. In der Peripherie spielt es eine Schlüsselrolle bei allergischen Reaktionen und Entzündungsprozessen.
2. Verstärkung von Unverträglichkeitsreaktionen
• Menschen mit Histaminintoleranz reagieren oft empfindlich auf histaminreiche oder -freisetzende Lebensmittel.
• Einige Betroffene berichten, dass auch glutamathaltige Nahrungsmittel (z. B. MSG, gereifter Käse, Tomaten, Sojasauce) ihre Beschwerden verstärken können.
• Wissenschaftlich ist nicht eindeutig belegt, dass Glutamat die Histaminfreisetzung erhöht. Dennoch könnte die Kombination von Glutamat und Histamin die Wahrnehmung von Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Hautsymptomen verstärken.
3. Entzündungsförderung und Gefässweite
• Histamin erweitert Gefässe und erhöht die Gefässpermeabilität, was zu Entzündungsprozessen beitragen kann.
• Glutamat kann insbesondere im Gehirn neuroinflammatorische Prozesse beeinflussen.
• Bei empfindlichen Personen (z. B. Migränepatient*innen oder Menschen mit Mastzellerkrankungen) könnten hohe Mengen an Glutamat und Histamin in der Nahrung Schmerzen und Unwohlsein verstärken.
4. Individuelle Toleranzschwelle
• Entscheidend ist nicht ein einzelner Stoff wie Glutamat, sondern die Gesamtmenge an histaminhaltigen, histaminfreisetzenden und glutamathaltigen Lebensmitteln sowie individuelle Faktoren wie die Aktivität des Histaminabbau-Enzyms (DAO).
• Betroffene können ihre Beschwerden oft lindern, indem sie histaminreiche und glutamathaltige Lebensmittel reduzieren sowie auf stark MSG-haltige Speisen verzichten.
Wissenschaftliche Bewertung
Eine ärztliche Abklärung oder Ernährungsberatung kann helfen, wenn der Verdacht auf eine Unverträglichkeit besteht. Panik vor Glutamat ist unbegründet: Die meisten Menschen vertragen normale Mengen problemlos. Dennoch ist es sinnvoll, den eigenen Körper zu beobachten und bei anhaltenden Beschwerden fachlichen Rat einzuholen.
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Bild: Adobe Stock/CrazyJuke
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