Kopfschmerzen bei Kindern sind besonders in migränebelasteten Familien häufig. Während leichte Kopfschmerzen oft mit einfachen Mitteln behandelt werden können, erfordert Migräne eine umfassende Begleitung, um betroffenen Kindern ein erfülltes Leben zu ermöglichen.
Kopfschmerzen können sogar schon bei Babys vorkommen, ein Grund für Kopfstossen gegen das Bettgitter. Bei kleinen Kindern treten sie häufig gleichzeitig mit Infektionen auf. Doch der häufigste Zeitpunkt für das erstmalige Auftreten von Migräne ist die Pubertät, insbesondere bei Mädchen.
Kinder mit Migräne in der Familie haben ein erhöhtes Risiko, selbst ebenfalls zu erkranken. Ist ein Elternteil betroffen, steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich. Besonders bei Kindern, deren beide Eltern Migräniker sind, ist eine frühzeitige Diagnose und ein Behandlungsplan entscheidend. Migräne begleitet Betroffene oft ein Leben lang, daher ist eine individuelle Therapie besonders wichtig.
Wie Eltern helfen können
Leichte Kopfschmerzen lassen sich manchmal mit Schlaf oder freiverkäuflichen Schmerzmitteln lindern. Bei Migräne ist jedoch oft mehr nötig: Kinder leiden häufig unter Übelkeit, Erbrechen oder Verdauungsproblemen, die die Wirkung von Medikamenten einschränken können. In solchen Fällen sind Zäpfchen oft die beste Wahl.
Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Identifikation von Auslösern wie Stress, Schlafmangel oder bestimmten Lebensmitteln. Migräne sollte nicht nur körperlich, sondern auch emotional ernst genommen werden. Kinder können durch Fehltage in der Schule, verpasste Freizeitaktivitäten oder soziale Belastungen stark beeinträchtigt werden.
Wie Migräne bei Kindern anders ist
Migräne bei Kindern zeigt sich oft anders als bei Erwachsenen. Statt einseitiger Kopfschmerzen empfinden Kinder die Schmerzen meist beidseitig. Die Attacken dauern oft nur wenige Stunden, werden aber von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, Schwindel oder kalten Händen und Füssen begleitet. Bei Babys und Kleinkindern sind Ruhelosigkeit, Appetitlosigkeit und häufiges Weinen mögliche Hinweise auf Kopfschmerzen.
Eine besondere Form ist die abdominelle Migräne, bei der Kinder ausschliesslich unter Bauchschmerzen und Übelkeit leiden, ohne dass der Kopf wehtut. Diese Diagnose ist schwierig und erfordert den Ausschluss anderer Ursachen wie Blinddarmentzündung.
Wann zum Arzt?
Nehmen die Kopfschmerzen Ihres Kindes zu – etwa von monatlich einmal zu mehrmals wöchentlich – oder werden sie stärker, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Notfälle erkennen
Bringen Sie Ihr Kind sofort ins Krankenhaus, wenn es unter folgenden Symptomen leidet:
• Kopfschmerzen mit hohem Fieber, steifem Nacken oder Verwirrtheit: Diese können auf Meningitis (Hirnhautentzündung) hindeuten.
• Zunehmend häufigere und stärkere Kopfschmerzen mit neurologischen Auffälligkeiten: Möglich ist ein Hirntumor oder ein anderes ernsthaftes Problem.
• Plötzliche starke Kopfschmerzen mit Schwäche oder Gleichgewichtsverlust: Dies könnte auf eine Hirnblutung oder eine seltene basiläre Migräne hinweisen.
• Kopfschmerzen mit Sehstörungen, Schwindel, undeutlichem Sprechen oder Koordinationsproblemen: Diese Symptome erfordern sofortige medizinische Abklärung.
Migräne im Alltag meistern
Kinder mit Migräne können ein glückliches Leben führen, wenn sie die richtige Unterstützung bekommen. Neben medizinischer Behandlung hilft es, Migräne-Trigger zu vermeiden, Stress zu reduzieren und das Kind emotional zu stärken. Lehrer, Betreuer und Familie sollten informiert sein, um rechtzeitig eingreifen und helfen zu können.
Migräne mag belastend sein, aber mit dem richtigen Umgang bleibt das Leben Ihres Kindes lebenswert und erfüllend.
Adaptiert nach
https://www.med.de/ratgeber/die-symptome-rechtzeitig-erkennen-migraene-bei-kindern/
Bild: Adobe Stock/Africa Studio
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